Die Welt der Kräfte und Wirkungen, der Prozesse und Verwandlungen ist mein Forschungsgebiet, die Frage nach den Beziehungen und Zusammenhängen des Unsichtbaren mit dem Sichtbaren bewegt mich. Die Wahrnehmung und Beobachtung in Verbindung mit der Phantasie ermöglichen mir ernsthaft-spielerische Zugänge aus verschiedenen Richtungen und Blickwinkeln.Die Suche nach der richtigen Sprache die dieses lebendige Weben erlebbar-sichtbar machen kann, hat mich nach langer Beschäftigung mit dem Hell-Dunkel, mit Schraffur und Linienspiel, zur intensiven Forschung mit der Schichtentechnik gebracht. In dieser Technik entstehen die Farben und Formen durch die darunterliegenden Schichten, in einem webendem Aufbau, Linien zum Beispiel werden nicht gezogen sondern durch zwei übereinandergelegte Flächen erzeugt. Diese Arbeitsweise scheint mir den Lebensprozessen in denen die Dinge aus verschiedenen Einwirkungen und Kräften entstehen, nahe zu kommen und kann das Zusammenspiel von Elementen sichtbar machen. Die Schaffensprozesse sind relativ zeitintensiv und lassen auch für mich immer wieder überaschende Momente und Lösungen entstehen. Ich arbeite mit Oelfarben (wasservermalbar), Pigmenten und Tusche die in dünnen transparenten Schichten übereinander gelegt werden können, bis hin zu dicken, opaken Flächen. Neben der Leinwandarbeit beschäftige ich mich immer noch intensiv mit der Zeichnung und Illustration und suche stets nach Möglichkeiten diese Technik mit dem atmungsaktiven Schichtengeschehen zu verbinden. Meine Faszination für das Surreale und Phantastische fliesst auch in die Arbeit mit ein. Einen Raum zum Innehalten und Schauen schaffen, mehr ein Fenster als ein Spiegel, in denen der Betrachter seine eigene Phantasie mitwirken lassen kann und sich gleichzeitig in der Wahrnehmung befindet, ist meine Intention. Ein Versuch das Schauen zu einem vielschichtigen Erlebnis für Herz und Kopf werden zu lassen.
Die Malerei von Barbara Maurer (1976) siedelt sich zwischen dem rein Malerischen und der populären Kultur an. Durch das Zusammenkommen einer komplexen Schichtentechnik, und einer figurativen Welt, die an Phantasie, Computerspiele und Manga grenzt, rufen ihre Bilder eine Märchenhaftigkeit hervor in der sich das erzählischere Element immer wieder dem Malerischen unterordnet, ohne seinen Zauber einzubüssen. Auf der Grundlage einer noch nicht veröffentlichen Märchen Reihe («Märchen vom neuen Sehen» Autor Zvi Szir) ist eine Bilderreihe entstanden, die zwischen szenischen Darstellungen und Gemälden, die ein ganzes Märchen umfassen, wechselt. Raum und Zeit werden durch eine malerische Wirklichkeit ins Fliessen gebracht, die zwischen abstrakt-poetischen Farbereignissen und gegenständlicher Darstellung mit Leichtigkeit wechselt. Unbekümmert von der Grenze zwischen «ernster Kunst» und populärer Illustration entfaltet Barbara Maurer eine vielschichtig,datailreiche Bilderwelt, deren Kraft in einem ungewöhnlichem Geflecht von Malerei und Phantasie liegt. Die malerische Leichtigkeit, die sie den langen Arbeitsprozessen erteilt, durchweht die leichte Meancholie der Märchen-Inhalte mit einem frischen malerischen Wind. nKs Diplom